Melodie: Valentin Eduard Becker 1870 Text: Joseph Victor von Scheffel, 1859
1. Strophe Wohlauf, die Luft geht frisch und rein Wer lange sitzt, muss rosten Den allerschönsten Sonnenschein Lässt uns der Himmel kosten Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid Der fahrenden Scholaren Ich will zu guter Sommerszeit Ins Land der Franken fahren Valeri, valera, valeri, valera, Ins Land der Franken fahren! 2. Strophe Der Wald steht grün, die Jagd geht gut Schwer ist das Korn geraten Sie können auf des Maines Flut Die Schiffe kaum verladen Bald hebt sich auch das Herbsten an Die Kelter harrt des Weines Der Winzer Schutzherr Kilian Beschert uns etwas Feines Valeri, valera, valeri, valera, Beschert uns etwas Feines
3. Strophe Wallfahrer ziehen durch das Tal Mit fliegenden Standarten Hell grüßt ihr doppelter Choral Den weiten Gottesgarten Wie gerne wär' ich mitgewallt Ihr Pfarr' wollt mich nicht haben! So muss ich seitwärts durch den Wald Als räudig Schäflein traben Valeri, valera, valeri, valera, Als räudig Schäflein traben
4. Strophe Zum heil'gen Veit von Staffelstein Komm ich empor gestiegen Und seh' die Lande um den Main Zu meinen Füßen liegen Von Bamberg bis zum Grabfeldgau Umrahmen Berg und Hügel Die breite stromdurchglänzte Au Ich wollt', mir wüchsen Flügel Valeri, valera, valeri, valera, Ich wollt', mir wüchsen Flügel
5. Strophe Einsiedelmann ist nicht zu Haus' Dieweil es Zeit zu mähen Ich seh' ihn an der Halde drauß' Bei einer Schnitt'rin stehen Verfahr'ner Schüler Stoßgebet Heißt: Herr, gib uns zu trinken! Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht Dem mag man lange winken Valeri, valera, valeri, valera, Dem mag man lange winken
6. Strophe Einsiedel, das war missgetan, Dass du dich hubst von hinnen! Es liegt, ich seh's dem Keller an Ein guter Jahrgang drinnen Hoiho, die Pforten brech' ich ein Und trinke, was ich finde Du heil'ger Veit von Staffelstein Verzeih mir Durst und Sünde! Valeri, valera, valeri, valera, Verzeih mir Durst und Sünde!
Moderner Nachtrag:
Bitte der Franken Text: Gerd Bachert, Hermann Wirth, Karl Frisch
7. Strophe O heil'ger Veit von Staffelstein, beschütze deine Franken und jag' die Bayern aus dem Land! Wir wollen's ewig danken. Wir wollen freie Franken sein und nicht der Bayern Knechte. O heil'ger Veit von Staffelstein, wir fordern uns're Rechte!
8. Strophe Napoleon gab als Judaslohn - ohne selbst es zu besitzen - unser Franken und eine Königskron' seinen bayrischen Komplizen. Die haben fröhlich dann geraubt uns Kunst, Kultur und Steuern, und damit München aufgebaut. Wir müssen sie bald feuern!
9. Strophe Drum, heil'ger Veit von Staffelstein, Du Retter aller Franken: Bewahre uns vor Not und Pein, weis' Bayern in die Schranken! Wir woll'n nicht mehr geduldig sein, denn nach zweihundert Jahren, woll'n wir - es muß doch möglich sein - durch's f r e i e Franken fahren!